Im Laufe der Jahre haben die großen Gewerkschaften des DBB und des DGB viele Mitglieder verloren. Ähnlich wie bei den Kirchen oder politischen Parteien ging der Mitgliederschwund mit einem Verlust an Macht einher. Zugleich haben sich alternative Gewerkschaften rechter Gesinnung entwickelt, die zum Beispiel der IG Metall Konkurrenz machen wollen. Für Deutschlands Arbeiter stellt sich die Frage, ob sie ihren Kampf um Mitsprache nach wie vor politisieren möchten oder nicht. In der Automobilindustrie kündigt sich ein Wandel an. Hier haben sich zuletzt neue Gewerkschaften entwickelt, die die IG Metall für ihre politische Haltung und Mitarbeiterpolitik kritisieren. Ob es irgendwann eine rechte Gegenbewegung gegenüber den linken Gewerkschaften geben wird, steht gleichwohl in den Sternen. Es hängt wohl von dem Willen der Arbeiter ab.
Bedeutungsverlust des Instituts Gewerkschaft
Immer mehr Deutsche sind bereit, sich einem Sport-, Tanz- oder Kulturverein anzuschließen. Auch die politischen Parteien verlieren mehr Mitglieder als sie hinzugewinnen. Bei den beiden Amtskirchen ist der Mitgliederschwund gar so beträchtlich, dass bald schon die Hälfte der Mitglieder bald Reißaus genommen haben wird. Für den Branchenprimus im Bereich Gewerkschaften, den DGB, sind die Aussichten nicht viel besser. Von fast zwölf Millionen Mitgliedern direkt nach der Wende ging es bergab auf nur noch etwa sechs Millionen. Viele Arbeitnehmer sehen es mittlerweile als gegeben an, gut bezahlt zu werden, oder stören sich an der politischen Ausrichtung des DGB.
Autoproduktion im 21. Jahrhundert
Im Vergleich zur Vergangenheit ist die Autoproduktion des 21. Jahrhunderts deutlich internationaler. Für die Konzerne ist dies eine sehr positive Entwicklung, denn sie können ihre Standorte immer da eröffnen, wo die Arbeitskosten gerade besonders niedrig sind. Für die Arbeitnehmer bedeutet diese Entwicklung dagegen einen erheblich gestiegenen Druck auf das Lohnniveau.