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Zwischen Mindestlohn und Millionenboni

Nicht selten erlebt man eine skurrile Situation, wenn man in manch einem Betrieb durch die Werkshallen geht. Dort sieht man dann Menschen, die für wenig Geld schuften müssen, während nebenan die Manager in ihren verglasten Hochhausbauten nicht wissen, was sie am Wochenende mit ihrem vielen Geld anfangen sollen. Es gehört zu den größten Skandalen des modernen Kapitalismus, dass selbst schlechte Leistungen mit hohen Boni-Zahlungen bedacht werden. Das Unternehmen fast in den Ruin geführt? Der Manager-Bonus bleibt davon unberührt.

Gerechtfertigt oder unsozial?

Die Automobilindustrie mag nicht so berüchtigt sein wie die Investmentbanken oder Versicherungsgesellschaften. Trotzdem gehören auch hier Manager-Boni zum guten Ton. Das kann man entweder als Teil des Geschäfts betrachten, gleichwohl bietet es aber auch Anlass zur Kritik. Als einfacher Arbeiter am Fließband mag man sich zurecht fragen, warum man selbst jeden Cent zweimal umdrehen muss, während der Chef bei Champagner sein Geld zählen kann. Bei allen Ungerechtigkeiten, die es gibt, wissen langjährige Mitarbeiter der großen Autobauer auch Positives zu berichten. So verdienen gerade fest angestellte Arbeiter außerordentlich gut und bekommen später auch eine passable Betriebsrente. Zudem wird es ihnen erleichtert, auch ihre eigenen Kinder im Unternehmen unterzubringen.

kheera